Prof. Dr.h.c.mult. Lennart Count Bernadotte af Wisborg

Curriculum Vitae von Prof. Dr.h.c.mult. Lennart Graf Bernadotte

8.5.1909 geboren in Stockholm als Sohn des Prinzen Wilhelm von Schweden und der Großfürstin von Rußland Maria Pawlowna.
1927 Abitur und Studium der Land- und Forstwirtschaft.
1939 Chefredakteur der schwedischen Zeitschrift „Foto“.
1948 Gründung „Internationales Institut Schloß Mainau“ unter Obhut des Weltkomitees der YMCA.
1951 1. Tagung der Nobelpreisträger in Lindau/Bodensee; Präsident des Kuratoriums dieser Tagung bis 1987.
1955 Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V.
1962 Konstituierung des Deutschen Rates für Landespflege; Sprecher: Graf Lennart.
1971 Ehrenmitglied der Royal Horticultural Society in London.
1974 Gräfin Sonja und Graf Lennart Bernadotte bringen die Insel Mainau und alle zugehörigen Ländereien in die „Lennart-Bernadotte-Stiftung“ ein.
1987 Ehrenpräsident des Kuratoriums der Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau.
1988 Gründungsmitglied der Aktion zur Rettung des Kulturerbes e.V.
Ehrungen
1958 Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
1960 Goldener Bürgerring der Stadt Lindau/Bodensee.
1964 Ehrensenator der TH Hannover..
1968 Bayrischer Verdienstorden; Freiherr-vom-Stein-Medaille in Gold.
1970 Großkreuz der Weisen Rose von Finnland; Albert-Schweitzer-Medaille in Gold.
1979 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg; Ehrenring der Stadt Konstanz; Ehrendoktor der Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim Ehrenbürger der Stadt Lindau/Bodensee; Deutsche Umwelt-Medaille.
1989 Ehrenprofessor des Landes Baden-Württemberg; Ehrendoktor der Landwirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Uppsala/Schweden.
1992 Staatsmedaille in Gold des Freistaates Bayern; Dr. Wilhelm-Siekmann-Medaille in Silber des Deutschen Familienverbandes Baden-Württemberg.

Die „Lindauer Idee“; seit 1951 Tagungen der Nobelpreisträger

Nach dem Krieg mußten die deutschen Wissenschaftler, insbesondere die der jüngeren Generation, internationale Kontakte und eine Vertrauensbasis für grenzüberschreitende Zusammenarbeit ganz neu aufbauen. Zu der Zeit war es eine kühne Idee, die mit der weltweit höchsten Auszeichnung, dem Nobelpreis, geehrten Wissenschaftler zu einer Tagung nach Deutschland einzuladen. Sieben Laureaten folgten 1951 der Einladung nach Lindau zur ersten Tagung der Nobelpreisträger für Medizin. Lennart Graf Bernadotte hatte die Schirmherrschaft übernommen und sich persönlich für das Zustandekommen der Tagung eingesetzt. Heute kommen jedes Jahr etwa 25 Preisträger, und der Zuhörerkreis ist von ursprünglich 400 Personen auf bis zu 800 angewachsen.

Wissenschaftlicher Gedankenaustausch und persönliche Begegnungen von Laureaten und Fachkollegen prägten die ersten Tagungen in Lindau. Ihre einzigartige Atmosphäre und ihre unnachahmliche Faszination erhielten die Tagungen, als 1954 der Teilnehmerkreis auf die akademische Jugend erweitert wurde, und das wissenschaftliche und persönliche Gespräch zwischen Preisträgern und Studenten hinzutrat. In Projekte, in denen es darum ging, die Jugend der Welt zusammenzuführen, hat Graf Lennart stets sein persönliches Engagement eingebracht. Er war Präsident des Kuratoriums bis 1986 und ist seit 1987 Ehrenpräsident. Ihm ist es zu verdanken, daß der europäische Gedanke in den Lindauer Treffen fest verankert wurde, und neben dem Bund, dem Land Bayern, der Stadt Lindau, zahlreichen Stiftungen, Verbänden, Firmen und Privatpersonen auch die Europäische Gemeinschaft in Straßburg als Förderer gewonnen wurde. Aus den Spenden erhalten jährlich etwa 500 Studenten aus Deutschland und anderen europäischen Ländern eine Unterstützung zu ihren Fahrt- und Aufenthaltskosten.