Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Heinz Zemanek
1.1.1920 | Geboren in Wien. |
1937-44 | Studium der Nachrichtentechnik an der TU Wien. |
1941-45 | Deutsche Wehrmacht; ab 1943 Radarentwicklung. |
1945-47 | Eigene Firmen. |
1947-61 | Universitätsassistent an der TU Wien; Dr. techn.1951 und ab 1959 Dozent. |
1964 | Außerordentlicher Professor an der TU Wien. |
1956-68 | Bau des Transistorcomputers „Mailüfterl“ |
1961-75 | Direktor des IBM-Laboratoriums in Wien. |
1964-68 | Formale Definition von PL/I (VDL). |
1984 | Ordentlicher Professor an der TU Wien. |
1985-86 | Gastprofessor an der TU München. |
1988-89 | Vorlesungen an der Universität Stuttgart (SEL-Stiftung). |
1959-64 | Vorsitzender NTG Fachausschuß 6 (Informationsverarbeitung). |
1961-67 | Chairman IFIPTC2 (Programming Languages). |
1968-75 | IFlP Vicepresident, IFIP President, IFIP Past-President. |
1970-75 | Co-Chairman und Chairman FIACC. |
1975 | Gründungspräsident der Österreichischen Computergesellschaft. |
Mitgliedschaft in Akademien
Akadeiriie der Künste und Wissenschaften; Akademie der Künste Berlin-Brandenburg; Katholische
Akademie Wien.
Ehrungen
1960 | Preis der NTG |
1969 | Goldene Stefan-Ehrenmedaille des ÖVE. |
1969 | Goldene Stefan-Ehrenmedaille des ÖVE.. |
1970 | Fellow IEEE. |
1972 | Exner Medaille des ÖGV. |
1974 | Großes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. |
1976 | IBM Fellow. |
1977 | IFIP Ehrenmitglied. |
1980 | Marin Drinow Medaille der Bulgarischen Akademie der Wissenschaft. |
1982 | Dr. techn.h.c. der Johannes Kepler Universität Linz. |
1984 | Leonardo da Vinci Medaille der SEFI. |
1985 | Die OCG stiftet den Heinz-Zemanek-Preis (zweijährlich). |
1986 | Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien; zum IEEE Computerpionier gewählt; Dr. Ing. E. h. der Universität Erlangen-Nürnberg. |
1988 | Oskar von Miller Plakette des Deutschen Museums München. |
1989 | John von Neumann Medaille, Ungarn. |
1994 | Lotnonossow Medaille der Russischen Akademie der Wissenschaft. |
1997 | Bolzano Ring, Tschechi5che Republik; Titel eines Gastprofessors an der Donau Universität Krems. |
1998 | Auerbach Award der IFIP. |
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Publikationen
Heinz-Zemanek – ein Leben für die Wissenschaft
Wer versucht, eine Seite über das Lebenswerk von Heinz Zemanek zu schreiben, hat Arbeit. Allein die Liste seiner Vorträge, Veröffentlichungen, Reisen und Auszeichnungen sind zu umfangreich, um spezielle Akzente setzen zu können.
Die Leistungen Heinz Zemaneks, zehn Jahre nach Konrad Zuse liegend, verkörpern den Ubergang von der Schaltungstechnik über die Programmiertechnik zum Systementwurf und damit der Ganzheit der Computerentwicklung des 20. Jahrhunderts. Daß er dies in ausgewogener Verschmelzung von Universität, Industrie und (Welt-) Computergesellschaft (IFIP) tat und dabei stets der Mensch im Mittelpunkt stand, hebt ihn über den einfach technisch Beitragenden weit hinaus.
Computer konnte man um 1950 nicht aus österreichischer Saat züchten. Wenn Zemanek später einen in Los Alamos zur ersten umfassenden Tagung über Computergeschichte vorgetragenen Bericht mit dem Zitat „Tu felix Austria, nube“ eröffnete, dann waren wohl eher die Nachbarstaaten Deutschland, Schweiz, Ungarn und die Tschechoslowakei gemeint, aus denen er den Computer „zusammenheiratete“, ohne das Studium der amerikanischen, englischen, japanischen und russischen Literatur dabei auszuschließen. Für ihn war das alles mehr als technische Informationsaufnahme, denn sein Blick für Land und Leute dieser Nationen war bereits so geprägt, daß das Netz, das er aufbaute, ebenso völkerverbindend wie auch fachgebietbildend war – Völker, bei denen der Zweite Weltkrieg nachhallte und ein Fachgebiet, das sich erst selbst finden mußte.
Konrad Zuse, der 1941 den ersten funktionsfähigen Rechenautomaten der Welt schuf, war einer der „Besuchten“ und er unterstützte Zemaneks Arbeiten (den Bau des Volltransistor-Rechners „Mailüfterl“) mit Rat und Tat – sie waren nicht nur Fachkollegen, sie wurden Freunde fürs Leben.
Durch den Aufbau des IBM-Laboratoriums in Wien und durch seine Tätigkeit für die IFIP die Welt-Computer-Gesellschaft, wurde die internationale Komponente seines Wirkens rur führenden. Zugleich mit dem Anwachsen seines technischen Wissens nahm sein Verständnis für die Einbettung dieses Wissens in die Gesellschaft und in das Völkerleben rasch zu. Er erreichte einen Standpunkt jenseits des „Kalten Krieges“ und jenseits der Fronten gegen Südafrika. Heinz Zemanek verstand es, mit seinem typischen „Vienna Touch“, jener urtümlichen, österreichischen Mischung aus Herzlichkeit, Gedankenschärfe, Humor und Zielstrebigkeit ganze Reihen von entzweienden Problemen zu lösen.
Heinz Zemanek hat in seinem Leben nicht nur das Globale an der Informationstechnik erlebt und verarbeitet, er machte unzählige große und kleine Schritte, um Menschen aller Rassen und Nationen zusammenzuführen. Dazu gehören seine zahlreichen Vorträge im Ausland, seine moralische und ratgeberische Unterstützung für die Fachvereinigungen in den verschiedensten Ländern und nicht zuletzt seine 12 Bücher, sowie mehr als 500 Veröffentlichungen in den verschiedensten Sprachen.